Kleine Anfrage 7/4360

In der DDR waren Unternehmen selbst für die Entsorgung ihrer Abfälle verantwortlich. Umweltvergehen von Firmen wurden mitunter von der Staatssicherheit untersucht, wodurch Behörden darüber nicht mehr berichten konnten. Es fanden Verbrennungen von Reststoffen, ebenso wie deren Versickerung im Boden statt. Abfälle wurden illegal, mitunter des Nachts, verbracht. Nach mir vorliegenden Information wurden in einen ehemaligen Abbauort westlich von Struth-Helmershof (Koordinaten 605889.179/5622219.474) laut Augenzeugen Ende der 1980er-Jahre cyanidhaltige Abfälle eingebracht. Nach meiner Kenntnis sind in die Deponie Erzschwinde bei Trusetal, ebenfalls in den 1980er-Jahren, des Nachts Industrieabfälle eingebracht worden. Darüber hinaus sind nach meinem Kenntnisstand in Jena circa im Jahr 1988 durch das Gewässeramt die illegale Einleitung von Mineralölabfällen auf die Fäkalienfelder festgestellt worden.

Ich frage die Landesregierung:


1.
Inwieweit sind im Thüringer Altlasteninformationssystem (THALIS) illegale Entsorgungen, sowohl aus Zeiten der DDR als auch danach, erfasst?


2.
Welche Informationen hat die Landesregierung bezüglich der geschilderten Entsorgung cyanidhaltiger Abfälle bei Struth-Helmershof sowie der Nachbehandlung des Standorts?


3.
Welche Informationen hat die Landesregierung bezüglich des genauen
Inhalts der Deponie Erzschwinde?