Person & Persönliches

Markus Gleichmann

Steckbrief

Geboren: 5. Januar 1986 in Jena 
Wohnort: Röttelmisch (Gumperda) bei Kahla
Beruf: Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung 
Familie: verheiratet, zwei Kinder

Landinformatiker in der Politik. 

Hier geblieben.!

Mit 14 Jahren bin ich aus Jena-Lobeda mit meinen Eltern in das Elternhaus, oder besser, den Elternhof meines Vaters gezogen. Diese Ansiedlung von Häusern zeichnet sich darin aus eine ehemalige Sägemühle gewesen und fernab von anderer Besiedlung zu sein. Etwa sechs Kilometer waren es bis in Stadt Kahla und dann mit guter Verkehrsanbindung 15 Minuten bis nach Jena. 
Jeder der im ländlichen Raum aufgewachsen ist, kennt die Herausforderungen die Heranwachsende fernab der Großstädte haben. Aber die räumliche Trennung von Freizeitangeboten, Schulen und Freunden bietet eben auch eine andere Art von Freiheit. Das „Dorf“ wie man manchmal despektirlich sagt, bringt eine Reihe von Anforderungen mit. Insbesondere wer nicht mobil ist, hat ein Problem. Eben jene Herausforderung ist für Jugendliche ohne Führerschein ein umso größeres, denn Öffentlicher Personennahverkehr existiert in nutzbarer Form in den Kleinstgemeiden nicht. 
Und trotzdem war es für mich nie erstrebenswert die Region Saaleland oder gar das Land Thüringen zu verlassen. Viele von meine Schulkameradinnen und Schulkameraden sahen dies anders und obwohl ich in Jena in die Schule gegangen bin, haben nach Schulabschluss Zweidrittel das Bundesland Thüringen verlassen. Als 1986 geborener erlebte ich die DDR als Staat nur noch im Kindergarten. Jedoch die Unsicherheiten der 1990er Jahre, die Angst der Eltern vor Arbeitslosigkeit, die maroden Innenstädte und die Industriebrachen sind uns in Erinnerung. 

Für mich stand fest, dass es wichtig ist diese, unsere Region nicht zu verlassen, sondern zu gestalten. Die Möglichkeiten und Chancen waren und sind riesig. Für meine Familie und mich könnte ich mir aktuell keine besseren Vorraussetzungen wünschen. In den vergangenen Jahren änderte sich auch die wirtschaftliche Lage und die Angebote an junge Menschen in Thüringen zu bleiben. Die Niedriglohnpolitik der 90er und Anfang 2000er Jahre sind überwunden und trotzdem braucht es eben auch ein wenig Mut im ländlichen Raum zu bleiben, oder diesen für sich zu entdecken. Deshalb stehe ich für die einfache Formel „Hier geblieben“, als Aussage und als Aufforderung.

Mein Weg in die Politik.

Schon seit frühester Jugend kann ich mich erinnern zu Wahlterminen gespannt vor dem Fernseher gesessen zu haben. Ich fande die Möglichkeit eine Wahl zu haben und damit mitentscheiden zu können für hochspannend, ohne die Tragweite damals schon erkennen zu können. Dabei war mir jedoch von Beginn an klar, dass ich immer für den Frieden war und auch für die Erhaltung unserer Umwelt. Die Wahl meiner Partei fiel dann 2006 auf die damalige PDS, da sie als einzige wirklich glaubhaft das Thema Frieden verkörperte. 

Wer den ländlichen Raum kennt, weiß, dass es keine bessere „Schule“ gibt, als sich auf dem Land als Links zu bekennen und entsprechende Positionen zu beziehen. Entsprechende Diskussionen, Debatten und damit Durchsetzungsvermögen sind vorraus gesetzt, um Dorffeste, Familienfeiern und Argumentationen im Freundeskreis zu bestehen. 

Durch viele großartige Charaktere der LINKEN im Saale-Holzland-Kreis konnte ich an der Aufgabe des Kreisvorsitzenden ab 2009 wachsen und über den Bundestagsabgeordneten Ralph Lenkert und den Landtagsabgeordneten Mike Huster die Bedeutung parlamentarischen Handelns als Wahlkreismitsarbeiter in Eisenberg und Hermsdorf verinnerlichen. 

Spätestens seit der Euro-Bankenkrise, gefolgt von dem Drama der Flüchtenden nach Europa und dem Aufstieg der rechtsextremen AfD in Deutschland und inbesondere in Thüringen fühle ich die Notwendigkeit mein Engagement auszubauen. Wir dürfen die (teilweise) abgehängen ländlichen Räume nicht denen überlassen, die mit vermeintlichen einfachen Lösungen die Demokratie von innen zerstören wollen. 

Ehrenamt und Berufung

Kreistagsfraktion LINKE/GRÜNE

Seit 2014 bin ich gewähltes Mitglied des Kreistages im Saale-Holzland-Kreis. Als Spitzenkandidat zur Kommunalwahl 2019 wurde ich erneut für dieses Gremium bestätigt. Gemeinsam mit Bündnis 90 / Die Grünen bilden wir die Zweitstärkste Fraktion. Unsere Zielstellung als aktivste Fraktion ist es, uns mit Beschlussvorlagen und konstruktiven Änderungsanträgen inhaltlich an allen Debatten zu beteiligen. Weitere Informationen sind auf www.die-linke-shk.de zu finden.  

DIE THÜRINGENGESTALTER

Das Kommunalpolitische Forum Thüringen e.V. ist ein Bildungsverein für Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aus dem kommunalen Bereich. Mit knapp 200 Mitgliedern und einer hauptamtlichen Geschäftsstelle in Erfurt haben wir das Ziel unsere Mitglieder auf die Herausforderungen, der zumeist ehrenamtlichen Arbeit, vorzubereiten und begleitend Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen anzubieten. Seit 2016 bin ich Vorsitzender des Vereins. Weitere informationen unter www.thueringengestalter.de

Kreisverband DIE LINKE. Saale-Holzland-Kreis

Traditionell ist der Kreisverband der LINKEN Saale-Holzland-Kreis einer der kleineren in Thüringen. Auch wir haben in den vergangenen Jahren den demographischen Wandel zu spüren bekommen, konnten unsere Mitgliederzahlen jedoch seit 2014 stabilisieren. Unsere Partei ist in sogenannte Basisorganisationen unterteilt und damit vor Ort in Kahla und Umgebung, Stadtroda, Hermsdorf und im Norden (Eisenberg, Bürgel, Schölen, Crossen) aktiv. Weitere Informationen auf der Webseite des Kreisverbandes www.die-linke-shk.de 

Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg

Der Verein arbeitet die Geschichte des ehemaligen NS-Rüstungswerkes REIMAHG bei Kahla auf. Mehr als 15.000 Menschen wurden zwischen 1944 und 1945 am Walpersberg zur Arbeit gezwungen. Etwa 2000 verstarben auf Grund der menschenunwürdigen Unterbringung, Versorgung und der gnadenlosen Arbeitsbedingungen. Das Ziel eine unterirdische Flugzeugfertigung aufzubauen, konnte trotz der „Zurückstellung aller moralischer Bedenken“ nicht erreicht werden.
Als Gründungsvorsitzender stand ich dem verein von 2005 bis 2019 vor. Der Verein ist Träger des Dokumentationszentrums in Großeutersdorf und organisiert regelmäßig Führungen über das Außengelände des ehemaligen Rüstungswerkes.
Weitere Informationen www.walpersberg.com 

Internationaler Verein Kahla

Durch die Arbeit des Geschichts- und Forschungsvereins Walpersberg in Zusammenarbeit mit vielen Partnerinnen und Partnern wurden verschiedene internationale Beziehungen geknüpft. Insbesondere nach Italien bestehen viele Kontakte. Um diese zu verstetigen und den internationalen Austausch zu verstärken wurde 2019 der Internationale Verein Kahla e.V. gegründet. Als zweiter Vorsitzender engagiere ich mich insbesondere für die Schaffung einer Städtepartnerschaft zwischen Castelnovo ne’Monti (RE) und Kahla. 
Weitere Informationen zum Verein unter www.kahla-international.de

Weitere Vereine und Verbände

Vereine sind das Rückrat des Ehrenamtes. Ohne freiwillig engagierte wären Angebote in Sport, Kultur und Bildung nicht möglich. Ich bin daher Mitglied in unterschiedlichen Vereinen und Verbänden und versuche mich auch aktiv zu engagieren.

  • Förderverein Neues Jagdschloss Hummelshain e.V.
  • Förderverein Leuchtenburg e.V.
  • Dorf- und Feuerwehrverein Röttelmisch e.V.
  • Förderkreis Brehm e.V.
  • Fördermitgliedschaft BSG Chemie Kahla e.V.
  • Förderverein der Friedenschule Kahla
  • Deutscher Alpenverein, Sektion Gera
  • SG Pädagogik Jena (Abt. Volleyball)

Publikationen

Düsenjäger über dem Walpersberg

Die Geschichte des unterirdischen Flugzeugwerkes "REIMAHG" bei Kahla / Thüringen.
Heinrich-Jung-Verlagsgesellschaft mbH. 2009

Geheimnisvolles Thüringen

Militärobjekte des Dritten Reiches in Thüringen.
Heinrich-Jung-Verlagsgesellschaft mbH. 2011

REIMAHG-Werk "Lachs"

Bildband zum ehemaligen NS-Rüstungswerks REIMAHG in 5 Sprachen.
Heinrich-Jung-Verlagsgesellschaft mbH. 2013

Walpersberg Journal 2015

Jahresjournal 2015.
Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg e.V. 2014

Walpersberg Journal 2016

Jahresjournal 2016.
Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg e.V. 2015

Hobbies

Sport ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Schon als Kind habe ich vom Fechten, Handball bis zu Feldhockey viele Möglichkeiten gehabt mich auszuprobieren. Diese Vielfalt des vereinsgetragenen Sports ist ein großer Standortvorteil städtischer Räume den ich in Jena genießen durfte.

Mit 9 Jahren habe ich mich besondern auf Feldhockey beim SV Carl-Zeiss Jena konzentriert und diese Mannschaftssportart als Leistungsport bis zu meinem 15. Lebensjahr betrieben. Im Anschluss habe ich mich für Volleyball in verschiedenen Vereinen entschieden.

In den vergangenen Jahren wurde jedoch der Bergsport mit seiner großen Vielfalt, vom Klettern, Wandern bis Höhenbergsteigen meine Leidenschaft. Dazu gehört das Ausdauertraining bei zahllosen Runden durch den Reinstädter Grund.

Bergsteigen bedeutet Freiheit das zu tun, was man machen möchte. Es gibt niemanden der einen Einschränkt, außer die Natur selbst. Man trägt Verantwortung für die Gruppe und immer für sich ganz allein. Es gilt Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen zu tragen. Positive und negative. Man wächst an jeder Herausforderung und lernt, dass die Natur und die Umwelt in ihrer Großartigkeit gleichzeitig sehr fragil ist. 

Das gleiche gilt auch für das Bewegen unter der Erde. In vielen Befahrungen habe ich die mitteldeutsche Bergwelt (und darüber hinaus) von innen erkundet und auch fotografisch festgehlten.