Die Bilanz des Kreistags Saale-Holzland-Kreis bezüglich der Entwicklung der Schullandschaft im Jahr 2022 ist fatal. Die Regelschule in Crossen wurde im Rahmen des neuen Schulnetzplanes in der Sitzung im März geschlossen. In der zweiten Dezemberwoche 2022 hat man nun den Antrag der Regelschule Kahla abgelehnt, sich zu einer Thüringer Gemeinschaftsschule weiterzuentwickeln.

Das Argument des Landrats war, dass die Schule dann zu attraktiv ist und eine Gefahr für den Bestand des Gymnasiums darstellen würde. Trotz überwältigender Faktenlage, die das Argument entkräftet, hat eine Mehrheit aus CDU (nur Herr Weiler hat für die TGS gestimmt), FDP und AfD den Antrag der Schule abgelehnt.

Wie Markus Gleichmann in seinem Redebeitrag im Kreistag dargestellt hat, ist das ein schlechtes Zeichen, welches einem überaus engagierten Kollegium in der Regelschule signalisiert, dass man ihre Entwicklung nicht will. Es ist weiterhin ein Signal gegen das längere gemeinsame Lernen.

Ich möchte die Laufbahnentscheidung für Kinder in der vierten Klasse nicht. Unsere Fraktion möchte auch attraktive Schulen im Kreistag. Die TGS bietet die Möglichkeit bis zur 8. Klasse gemeinsam in einer Klasse zu lernen. Weiterhin ist es unfassbar wie der Landrat das Verfahren geführt hat. Der Eindruck liegt nahe, dass er von Beginn an die Entwicklung verhindern wollte.

Das Thüringer Schulgesetz bietet die Möglichkeit im Falle der Ablehnung durch den Schulträger ein Vermittlungsverfahren durch das Bildungsministerium zu eröffnen. Darum hat Gleichmann Minister Helmut Holter gebeten. Leider wird sich das Verfahren nun noch weiter hinziehen.

Der Schulleitung um Frau Herold gebührt großer Respekt und Gleichmann ist dem Kollegium sehr dankbar, dass sie deutlich gemacht haben, dass sie im Sinne der Schülerinnen und Schüler weiter um die Entwicklung zur TGS kämpfen werden. Das werden die Fraktion DIE LINKE und Markus Gleichmann natürlich unterstützen. Genauso wird das Gymnasium Kahla dabei unterstützt, die aktuell schwierige Situation zu überwinden und endlich wieder positiv ins Gespräch zu kommen.

Ein interessanter Fakt dazu: Aktuell pendeln täglich 20,5 % aller Schülerinnen und Schüler aus dem SHK in andere Regionen. Im Einzugsbereich Kahla sind es 114 von 792, die nach Jena, Rudolstadt oder Pößneck ausweichen. Das ist ein deutliches Zeichen der Unzufriedenheit mit der Schulsituation im Landkreis. Der Landrat will die Schullandschaft erhalten. Das ist gut, aber ohne Weiterentwicklung wird es mit dem Erhalt nichts werden.