Am Samstag, dem 05.November 2022 hat Markus Gleichmann, Abgeordneter im Thüringer Landtag, auf Anfrage des Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten einen Workshop zum Thema „Wandel in der Erinnerungskultur“ in Gera gehalten. Am Beispiel der Entwicklung des Gedenkens an die Opfer des NS-Rüstungswerkes REIMAHG konnten zentrale Fragen abgeleitet werden:

– Warum erinnern wir heute noch an die Verbrechen in der NS-Zeit?

– Wie können verschiedene gesellschaftliche Gruppen erreicht und eingebunden werden?

Ist ritualisiertes Gedenken überhaupt sinnvoll?

– Warum werden die oftmals guten Worte von Verantwortungsträgen zu Gedenkfeiern, außerhalb dieser Veranstaltungen im Alltag nicht beachtet?

– Wie politisch muss und kann die Erinnerungskultur sein?

– Welche neuen Formen können zu tradierten Erinnerungsformen ergänzt werden, um ohne Zeitzeugen notwenige Empathie zu schaffen?

Eine weitere große Herausforderung ist die Organisation der Gedenkzeremonien. Wie können und müssen Akteure mit der Teilnahme von Demokratiefeinden u.a. der AfD umgehen?

Abschließende Antworten konnten natürlich nicht gefunden, aber viele Aspekte erläutert werden. Viele der vornehmlich jungen Teilnehmenden sind in der Erinnerungskultur aktiv oder wollen es werden. Die Ergebnisse werden demnächst noch einmal zusammengefasst und entsprechend veröffentlicht.