Am 26. April jährt sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl zum 35. Mal. „Ein wichtiger Anlass, nicht nur der Toten, Angehörigen und Geschädigten der Katastrophe zu gedenken, sondern auch, einen kritischen Blick auf die Gegenwart zu werfen. Während in Deutschland bereits im kommenden Jahr die letzten Meiler vom Netz gehen, werden in anderen Ländern nach wie vor Atomkraftwerke geplant und gebaut sowie Laufzeiten bestehender AKWs verlängert. Neben den fatalen Folgen einer Kernschmelze bleibt dabei vor allem die Frage der Endlagersuche für radioaktiven Abfall außer Acht“, so Markus Gleichmann, energiepolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Aktuell wird in Deutschland nach einem Endlager gesucht. „Neben der grundsätzlichen Problematik, dass eine Einlagerung‚ für immer‘ eine Illusion ist und keine Stätte diesen Anforderungen genügen kann, gilt es hervorzuheben, dass Thüringen mit den Altlasten des Uranbergbaus der Wismut bereits das absolut größte Volumen an radioaktivem Abfall zu stemmen hat – ohne je selbst von den Steuereinnahmen durch die Herstellung von Atomstrom profitiert zu haben“, unterstreicht der Abgeordnete. Um in Zukunft nicht von nuklearen Stromimporten abhängig zu werden, sei es essentiell, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. „Im vergangenen Jahr wurden in Thüringen zwar 16 Windräder aufgestellt – gleichzeitig jedoch 16 Windräder abgebaut. Nur durch Effizienzsteigerung vorhandener Windräder konnte ein leichter Leistungszuwachs verzeichnet werden. Leider ist es aufgrund der Verweigerung der CDU-Fraktion nicht möglich, auch nur kleinste Veränderungen z.B. im Bereich Repowering voranzutreiben. Um Thüringen eigenständig und regenerativ mit Strom zu versorgen, ist daher eine rot-rot-grüne Mehrheit notwendig“, so der Abgeordnete abschließend.